Der Drache - Draco (latein. 'Drache', althochdeutsch - trahho, griech. drákôn 'Schlange') spielt in den Sagen und Mythologien fast aller Völkerkulturen eine bedeutende Rolle. Er ist ein Fabeltier von imposanter Größe, mit furchteinflößendem Blick, wird auch oft als mehrköpfige Kreatur beschrieben. Sein Atem mit vergiftendem Hauche, auch feuerspeiend und somit tödlich für den Feind.
Im griechischen Mythus bewachte ein Drache die goldenen Äpfel der Hesperiden, wurde jedoch von Hercules getötet und durch Juno als Sternbild des Drachen an den nördlichen Himmel gestellt.
In Kolchis behütet ein Drache das legendäre Goldene Vlies und wurde von Jason überwunden.
In den nordischen Sagen findet der Drache als Midgardschlange seine Hauptbedeutung und umspannt als solche das ganze Erdreich und auch Sigurds Helm war mit einem Drachen geschmückt.
Selbst in der Nibelungensage, in der voneinander abweichenden Fassungen überliefert sind, kommt der Drache vor. So hatte Siegfried der Sohn des Königs Siegmund und Königin Sieglinde von Xanten am Niederrhein, der stärkste aller Helden, einen märchenhaften Schatz, den Hort des verstorbenen Königs Nibelung von Nibelungenland, erworben und wurde so gut wie unverwundbar, weil er im Blut des Drachen Fafnir badet, den er erschlagen hatte. Das Blut des Drachen verwandelte Siegfrieds Haut in Hornhaut und machte ihn unverletzlich. Nur an einer Stelle am Rücken, die beim Bad im Drachenblut von einem Lindenblatt bedeckt wurde, konnte eine Waffe seine Haut durchdringen.
Den alten Griechen, hat der Drache als Schmuck für Helme, Wappenschilder und als Feldzeichen gedient.
Auch war der Drache das Heerzeichen römischen Kaiser und diese bedienten sich desselben seit Konstantin.
Die alten Sachsen hatten den Drachen neben anderen Zeichen als Feldzeichen. Selbst Otto IV. hatte es auf seinem Fahnenwappen und die englischen Könige, seit Wilhelm dem Eroberer, beanspruchten ihn im Banner.
Sogar in der kirchlichen Heraldik, bei öffentlichen Prozessionen des Papstes, erscheinen Soldaten, die auf einer Lanze das Drachenbild unter dem Kreuze trugen und das auch schon die Träger der Drachenfahne der römischen Kaiser mit sich führten.
Die neuere Heraldik kennt den Drachen als Figur im Schild, auf dem Helme und als Schildhalter.
Im fernen Asien, woher ohne Zweifel die meisten Sagen um den Drachen endstammen, wird dieser verehrt. Dort haben sie eine positivere Bedeutung und gelten als weise, halbgöttliche Wesen, die die Menschen beschützen und beschenken. Darunter sind auch Wasserdrachen, die mit Kräften des Wassers in Verbindung stehen.
In China stehen Drachen zudem für Glück, männliche Potenz, und waren ein Zeichen des Kaisers. Jedoch sind vereinzelt auch Drachentöter in China bekannt, die Drachen töten, weil sie für Unwetter oder ähnliches Übel Sorge getragen haben.
In der Numismatik, der griechischen Münzkunde kommt der Drache vor und ebenso namentlich auf den Münzen Chinas und Japans.
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